EX-Anlagen
EX-Anlagen
EX-Anlagen bezeichnen explosionsschutzrelevante Arbeitsmittel wie z.B. Tanklager in der Chemieindustrie, Raffinerien, Tankstellen und Biogasanlagen.
Explosionsschutz Anlagen
Zieht man die Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV zu Rate, so handelt es sich bei Ex Anlagen um die "Gesamtheit der explosionsschutzrelevanten Arbeitsmittel". Diese sind aufgrund der Explosionsgefahr, die von ihnen ausgeht und ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Umgebung darstellt, an besondere Anforderungen und regelmäßige Überprüfungen gebunden. Im folgenden werden die wichtigsten Begriffe, die mit Ex-Anlagen in Verbindung stehen, erläutert.
Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen
Explosionsschutz ist ein Schlagwort, mit dem sich fast jeder Betrieb irgendwann einmal auseinandersetzen muss. Das bedeutet, dass der Betreiber stets verpflichtet ist, seine Anlagen und Arbeitsmittel einer grundlegenden Gefährdungsanalyse zu unterziehen und die Einhaltung der geltenden Normen sicherstellen muss. Wird dabei festgestellt, dass eine erhöhte Gefahr für die Entstehung von Explosionen vorliegt, müssen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um das Risiko zu minimieren. Die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen und der einwandfreie Zustand der sogenannten Ex-Anlagen wird dabei regelmäßig durch spezielles Fachpersonal überprüft.
Ex-Anlagen gibt es in vielen Branchen. Besonders naheliegend sind Betriebe, die mit entzündlichen Stoffen arbeiten. Als Beispiel dienen Tankstellen oder Anlagen mit Tanks, in denen brennbare oder explosionsgefährdete Stoffe gelagert werden. Doch auch andere Branchen sind betroffen. In der chemischen Industrie wird mit einer Vielzahl von Stoffen gearbeitet, die grundsätzlich oder bei einer Reaktion mit einem anderen Stoff explosiv sind. In Mühlen, aber auch Holzverarbeitungsbetrieben kann es zu schwerwiegenden Staubexplosionen kommen. Auch der Bergbau ist aufgrund von freigesetzten Gasen besonders gefährdet.
Elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen
Elektrischen Anlagen sollten grundsätzlich nur mit größter Bedacht in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden. Von ihnen geht in einem sogenannten Ex-Bereich eine besonders große Gefahr aus, da es zu Funken als Folge von elektrischer Entladung kommen kann, die schließlich die explosive Reaktion in Gang setzen. Wird dennoch eine elektrische Anlage in einem Ex-Bereich benötigt, muss diese höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Das beginnt bei der Vermeidung brennbarer Funken, der Wahl der geeigneten Betriebsmittel, Kabel und Leitungen sowie der grundsätzlichen Entscheidung darüber, welche Anlage für den Ex-Bereich geeignet ist.
Was sind explosionsgefährdete Bereiche?
Explosionsgefährdete Bereiche, kurz Ex Bereiche, sind diejenigen Stellen im Betrieb, in denen es unter bestimmten Voraussetzungen zu Explosionen kommen kann. Zur Abstufung werden Ex-Bereiche in drei Zonen unterteilt:
- Zone 0 bzw. 20: Hier kommt es (fast) immer zu einer explosionsgefährdeten Atmosphäre. Als Richtwert kann man von mehr als 50% der Regelbetriebszeit ausgehen.
- Zone 1 bzw. 21: Die Explosionsgefahr besteht im Normalbetrieb gelegentlich, beispielsweise während Umfüllvorgängen oder Probenentnahmen.
- Zone 2 bzw. 22: Bei dieser Einstufung geht man davon aus, dass sich die Explosionsgefahr nur selten oder kurzfristig ergibt. Im Regelbetrieb sollte das nicht der Fall sein, sondern bei Ausfällen oder Fehlfunktionen.
- Die Zonen 0, 1 und 2 werden vergeben, wenn die Explosionsgefahr von brennbaren oder entzündlichen Gasen, Dämpfen und Nebeln hervorgerufen wird.
- Zone 20, 21 oder 22 betrifft Ex Bereiche aufgrund brennbarer Stäube.
Explosionsschutzmaßnahmen
Eine Explosion entsteht, wenn drei Komponenten aufeinander treffen: ein oxidierbarer Stoff, ein Oxidator und eine Zündquelle. Schutzmaßnahmen werden danach eingeteilt, welchen Bestandteil sie unbedenklich machen.
- Primärer Explosionsschutz: Maßnahmen, die die Entstehung einer explosionsgefährdeten Atmosphäre verhindern oder reduzieren.
- Sekundärer Explosionsschutz: Maßnahmen, welche die Entzündung einer explosionsgefährdeten Atmosphäre verhindern.
- Tertiärer Explosionsschutz: Maßnahmen, die die Auswirkungen einer Explosion auf ein unbedenkliches Maß reduzieren.
- explosionsrelevante Anlage
- Ex-Anlage