Polyurethan (PU/PUR)

Polyurethan (PU/PUR)

Polyurethane (PUR) sind eine Gruppe von Kunststoffen, die je nach Art ihrer Aufbearbeitung unterschiedliche Eigenschaften annehmen können. So können sie entweder sehr hart und spröde, aber auch weich und dauerelastisch sein. Dadurch finden sie Einsatz in den verschiedensten Anwendungsbereichen wie z.B. als Schaum für Polstermöbel und Winterbekleidung sowie als Lacke und Klebstoffe zur Herstellung von Rollen und Walzen.

Polyurethan, kurz meist nur als PU oder PUR bezeichnet, ist ein chemisch hergestellter Kunststoff. Aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften wird PU in unzähligen Branchen verarbeitet; ohne ihn würde es viele Produkte gar nicht geben. Dennoch steht der Stoff im Verruf, schädlich für die Gesundheit des Menschen zu sein. Tatsächlich wird PU aus Isocyanat hergestellt, das für den Menschen giftig ist. Das gilt allerdings nur für den Herstellungsprozess. Im ausgehärteten Zustand ist PU für den Menschen unbedenklich.

Polyurethan Eigenschaften

So beliebt ist PU insbesondere aufgrund zweier markanter Eigenschaften: PU ist sowohl isoliert als auch flexibel. Als Polyurethanschaumstoff in Matratzen verwendet, passt er sich so individuell jeder Körperform an. Auch wird das Material in Schutzanzügen verwendet, um den Träger vor Kälte zu schützen. Eine weitere Eigenschaft: PU passt sich aufgrund seiner Flexibilität nicht nur überall gut an. Auch ist der Kunststoff im Vergleich zu anderen Materialien sehr leicht. Aus diesem Grund wird PU vielfach in Autos verbaut. Der Vorteil: Das Fahrzeug ist insgesamt leichter und verbraucht weniger Kraftstoff.

Produkte, die aus Polyurethanen hergestellt werden können

Egal ob Kleidung, Möbel, Lacke und Klebstoffe oder Zubehörteile für Autos: PU ist ein Stoff, der individuell und vielseitig einsetzbar ist. Das Material befindet sich in Autos, Möbeln, Schuhen und zahlreichen weiteren Artikeln.

PU kommt in zahlreichen Branchen zum Einsatz. Im Bauwesen zum Beispiel wird PUR-Schaum zum Abdichten von Fugen, zum Stabilisieren von Fundamenten oder zum Abdichten von Fenstern ebenso wie zur Wärmedämmung verwendet. PU als Elastomer wird in der Textilindustrie für Textilfasern gerne genutzt. Auch die Polster zahlreicher Möbel bestehen aus PU Schaumplatten. Polyurethanklebstoff wiederum eignet sich hervorragend zum Verkleben von Holz. Eine Polyurethanbeschichtung findet man in der Inneneinrichtung der meisten Autos. Selbst im Haushalt ist das Material nicht mehr wegzudenken. Handelsübliche Haushaltsschwämme bestehen in der Regel aus PU-Schaum. Polyurethanlacke werden zum Lackieren verwendet. Egal ob für die Auto- oder die Industrieindustrie: Der Polyurethanlack wird in zahlreichen Branchen zum Lackieren verwendet. Zu guter Letzt: Polyurethanharz wird für Vergussmassen gebraucht.

PU Material und Eigenschaften

PU ist ein Kunststoff, das in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommt. Der Grund liegt auf der Hand: Das Material zeichnet sich durch seine besonderen Eigenschaften aus. Zu diesen zählen unter anderem:

  • sehr hohe mechanische Festigkeit
  • sehr gute Temperaturbeständigkeit
  • extrem verschleißfest
  • gute Dämpfungswerte
  • beständig gegen Öle und Fette

Aus diesem Grund wird PU gerne als technischer Konstruktionsstoff verwendet. Doch auch in der Malerbranche kommt PU vielfach zum Einsatz. PU Acryllack ist ein mit PU verstärkter Lack, der für schützende und gut deckende Anstriche hervorragend geeignet ist. Der einfach zu verarbeitende PU Acryllack ist für den Innen- und Außenbereich geeignet, trocknet vergleichsweise schnell und zeichnet sich durch eine hohe Oberflächenhärte aus.

PUR Material und Eigenschaften

Polyurethane entstehen durch eine Reaktion von Diolen beziehungsweise Polyolen mit Polyisocyanaten. Sie werden meist einfach nur als PU bezeichnet; ihr DIN-Kurzzeichen ist PUR. Je nach Herstellungsverfahren können diese hart und spröde oder auch weich und flexibel sein. Wird PUR aufgeschäumt, ist es als Bauschaum bekannt. Die Dichte von ungeschäumten PUR variiert zwischen 1.000 und 1.250 kg/m3.

PU Kunststoff

PU Kunststoff wird aus den Ausgangsstoffen Isocyanat und Polyol mit Hilfe des Hochdruck- oder des Niederdruckverfahrens hergestellt. Beim Hochdruckverfahren geschieht das bei einem Druck zwischen 200 und 300 Bar. Beim Niedrigdruckverfahren hingegen liegt der Druck nur bei maximal 40 Bar. Der Nachteil des Niedrigdruckverfahrens sind die längeren Reaktionszeiten. Daher können die Teile nicht sofort weiterverarbeitet werden.

PUR Kunststoff

PUR Kunststoff kann für verschiedene Einsatzgebiete nützlich sein. In Form von Weichschaum wird der PUR Schaum unter anderem für Sitzkissen, Polstermöbel und Autositze verwendet. Auch für Matratzen ist er ein perfekter Ausgangsstoff. Diese werden in verschiedenen Härtegraden angeboten. PU Hartschaum dagegen kommt im Bauwesen zum Einsatz. Speziell vorgefertigte Polyurethanplatten werden unter anderem zur Isolierung von Wänden und Decken genutzt. Der Vorteil der Platten im Vergleich zu anderen Werkstoffen: Sie lassen sich mit handelsüblichen Werkzeugen leicht bearbeiten. Auch der PU Dichtstoff ist aus dem Bauwesen nicht wegzudenken: Solch eine PU Dichtmasse ist für Verklebungen aller Art im Hoch- und Tiefbau unverzichtbar. Aufgrund der sehr hohen Witterungsbeständigkeit eignet sich der Stoff hervorragend für Sichtfugen. Das einfach anzuwendende Dichtmittel härtet zudem blasenfrei aus und kann so auch vom Laien gut verwendet werden. Eine PU Bodenbeschichtung ist zudem die Wahl zahlreicher Handwerker: Für diese wird Polyurethanharz als letzte Schicht zur Versiegelung eingesetzt, die jeden Untergrund perfekt schützt.

Unterschiede zwischen PUR Ester und PUR Ether

PU entsteht durch eine sogenannte Polyaddition. Je nachdem, welche Ausgangsstoffe für die Herstellung verwendet werden, kann man zwischen PUR auf der Basis von Ester und PUR auf der Basis von Ether unterscheiden. Ester (Polyol) weist eine sehr hohe mechanische Festigkeit aus, ist extrem verschleissfest und punktet mit guten Dämpfungswerten. Zudem ist das Material beständig gegenüber Ölen und Fetten und hat eine sehr gute Witterungsbeständigkeit. Das kaltflexible Material zeichnet sich durch eine geringe bleibende Verformung aus. Ether (Polyol) dagegen ist hydrolysefest, kaltflexibel bis minus 50 Grad Celsius und mikrobenbeständig.

Wie gefährlich ist Polyurethan für den Menschen?

PU wird aus Isocyanat hergestellt. Dieser Stoff ist für den Menschen giftig. Während seiner Verarbeitung ist Polyurethanschaum tatsächlich gesundheitsgefährdend. Bei der Verarbeitung muss daher darauf geachtet werden, eine persönliche Schutzausrüstung, sprich Handschuhe und Schutzbrille, zu tragen. Ist der Schaum allerdings ausgehärtet, geht keine gesundheitliche Gefahr mehr von ihm aus. Selbst wenn PU im Bereich der Lebensmittel verwendet wird, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung eindeutig festgelegt, dass keine Gefahr von dem Stoff ausgeht. Lediglich thermisches PU kann Weichmacher enthalten, die für die Gesundheit schädlich sein können.

Ist Polyurethan Plastik?

PU ist ein chemisch hergestellter Kunststoff. Unter dem Sammelbegriff Plastik werden alle erdenklichen Kunststoffe zusammengefasst, wobei Polyethylen der bekannteste ist. Doch auch PU zählt dementsprechend zu Plastik.

Welches Material ist Polyurethan?

Polyurethan gehört zu den Kunststoffen beziehungsweise Kunstharzen. Je nachdem, wie das Material hergestellt wird, kann man drei verschiedene Arten von Kunststoffen unterscheiden: die Thermoplasten, die Duroplasten und die Elastomere. Aus diesem Grund kann PU auch so vielfältig und in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden.

Ist Polyurethan recyclebar?

PU ist nicht nur vielfältig einsetzbar, sondern auch recyclefähig. Sowohl die mechanische als auch die chemische und die rohstoffliche Verwertung sind möglich. PU kann problemlos wiederverwendet werden, etwa als Unterlage für einen Teppich. Auch als Rohstoff für Verbrennungsanlagen kommt das PU in Frage; man spricht dann von einer energetischen Verwertung. Was aber gilt es bei der Entsorgung von PU zu beachten? PU-Dämmstoffabfälle werden nicht als gefährlich eingestuft und können daher problemlos über den Hausmüll entsorgt werden.

Zu guter Letzt: PU kann dabei helfen, die natürlichen Ressourcen unserer Erde zu bewahren. PU Beschichtungen und Lacke helfen zum Beispiel dabei, die Lebensdauer eines Produktes deutlich zu erhöhen. Als Dämmstoff hilft das PU dabei, Energie einzusparen und die dank PU leichteren Fahrzeugkarosserien sorgen für einen geringeren Kraftstoffverbrauch.

 

Synonyme für Polyurethan (PU/PUR)

  • Kunststoff
  • Kunststoffproduktion
  • PUR
  • Polyurethan
  • PU
Polyurethan Material
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